Simultankirche des Jahres 2023

St. Margareta in Frankenhof

Dieses wunderschöne Kirchlein feiert 2023 einen runden Geburtstag: Vor 700 Jahren, im Jahr 1323, ist erstmals von einer Kirche in Frankenhof die Rede. Es ist anzunehmen, dass es sich bei Frankenhof um ein Rittergut handelte und die Kirche die ursprüngliche Schlosskapelle war. Damals schon Filiale von Illschwang, gehörte sie zum Kloster Kastl.

Ein Hinweis aus dem Jahre 1649 berichtet, dass das Kirchlein den vierzehn Nothelfern geweiht und ein vielbesuchter Wallfahrtsort war.

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Altarraum der Simultankirche in Frankenhof
Blick in die Simultankirche in Frankenhof

In den Jahren 1733 bis 1735 wurde die Kirche umgebaut und neu eingerichtet. Bei der Einweihung 1739 wechselte man das Patrozinium zu Sankt Margareta, einer der drei Frauen unter den Nothelfern. Das goldgerahmte Altarbild mit der Darstellung der heiligen Margareta mit dem Drachen wurde bei den Renovierungsarbeiten 1882 neu in den Altar eingefügt. Das alte Bild hängt heute an der südlichen Seitenwand.

Über den Türen links und rechts des Altars die beiden Heiligen, Barbara mit dem Kelch und Katharina mit dem Rad. Auch die Kanzel wurde 1882 renoviert und 1891 baute die Firma Steinmeyer aus Öttingen eine neue Orgel ein.

Orgelempore in der Simultankirche St.Margareta in Frankenhof
Orgelempore in der Simultankirche St.Margareta in Frankenhof

Bei den Bau- und Sicherungsmaßnahmen 1983 erneuerte man den Dachreiter. Anschließend erfolgte eine umfangreiche Innenrenovierung.

Beide Konfessionen sind heute Eigentümerinnen der Kirche, für die die Simultankirchenverwaltung Illschwang zuständig ist.

Eine Radlergruppe und der evangelische Pfarrer auf dem Traktor vor der Simultankirche des Jahres 2023 in Frankenhof
Eine Radlergruppe und zwei Pfarrer ökumenisch vereint auf dem Traktor vor der Simultankirche des Jahres 2023 in Frankenhof

Wie ein mutiger Pfarrer die Kirche rettete

Dass die Frankenhofer Simultankirche noch existiert und nicht der Säkularisation zum Opfer fiel, hat sie dem letzten Illschwanger Probst Edmund Dorfner zu verdanken. Wallfahrts- und Filialkirchen, die für die Seelsorge als unnötig eingestuft wurden, sollten Anfang des 19.Jahrhunderts abgebrochen werden. Dorfner wollte St. Margareta erhalten und fand dafür zwei entscheidenende Gründe:

„Zum einen könne die Frankenhofer Kirche für den Fall nützlich werden, dass die Mutterkirche in Illschwang einmal ausfalle, durch Brand etwa, zum anderen sei von einem Verkauf kein großer Gewinn zu erwarten, weil die Kirche St. Margareta keinen Grundbesitz habe und das Baumaterial eines solchen eingerissenen Kirchleins, von der Dachdeckung vielleicht abgesehen, nicht sehr interessant sei. Die Argumentation hatte Erfolg, St. Margareta blieb erhalten.“

Edelbert Breu in einer Chronik von 1994

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