Simultankirche des Jahres 2022

Spitalkirche St. Elisabeth in Sulzbach-Rosenberg

Seit 2015 vergibt der Förderverein Simultankirchen in der Oberpfalz e.V. die Auszeichnung „Simultankirche des Jahres“. Heuer erhält erstmals ein Gotteshaus am Ursprungsort des Simultaneums in der Oberpfalz diesen Ehrentitel, die Spitalkirche St. Elisabeth in Sulzbach-Rosenberg.

Das Gotteshaus, das sich im Besitz der Städtischen Bürgerspitalstiftung befindet, wird bis heute sowohl von den Evangelischen, als auch den Katholiken genutzt. Besonders sehenswert ist ein Altar mit einem Bildnis der Hl. Elisabeth aus der Hand von Hans Georg und Cosmas Damian Asam. Außerdem beherbergt die Kirche eine wertvolle Orgel des Hersbrucker Orgelbauers Elias Hößler. Er baute sie im Jahr 1743, als er seinen Lebensabend im Spital verbrachte. Sie gehört damit zu den ältesten Instrumenten im Landkreis Amberg-Sulzbach.

Die Spitalkirche kann ab sofort im Rahmen einer Stadtführung besichtigt werden. Weitere Informationen gibt es bei der Tourist Information: tourist-info@sulzbach.rosenberg.de oder 09661 – 510 110.

Anlass für die Ernennung zur Simultankirche des Jahres ist der Abschluss umfangreicher Sanierungsmaßnahmen des zwischen 1733 und 1738 errichteten Gebäudes. Seit 2019 waren zahlreiche Handwerker in der Kirche am Werk, um den Dachstuhl zu erneuern, die Außenfassade an historische Vorlagen anzugleichen und den Kirchenraum neu zu gestalten. Auch die Hößler-Orgel ließ die Stadt restaurieren.

Der Asam-Altar

Das Altarbild zeigt die Hl. Elisabeth von Thüringen. Sie war die Sozialpatronin des Mittelalters und verteilte Brot an die Armen. Ihr Mann wollte ihr dieses Engagement jedoch verbieten und stellte ihr nach. Kaum hatte er sie erreicht, da verwandelte sich das Brot in ihrem Korb in Rosen – Rosen als Zeichen der Nächstenliebe. Auf dem Bild trägt Elisabeth das Gewand eines barocken Diakons! Eine Vision für die Zukunft?

Interessant ist auch die weibliche Assistenzfigur. Die Kartusche mit ihrem Namen weist sie als die Hl. Johanna aus. Die Attribute in ihren Händen passen allerdings nicht dazu. Kreuz und Palmzweig sind die Symbole, die traditionell St. Johannes Nepomuk zugeordnet werden. Beim genauen Betrachten der Namensinschrift kann man sehen, dass hier jemand etwas übermalt hat. Ob Johanna mal Johannes war?

Die historische Hößler-Orgel

Sie ist ein wertvolles musikalisches Kleinod. Orgelbauer Elias Hößler hat sie gemeinsam mit seinem Schwiegersohn Heinrich Blum gebaut. Aus seiner Werkstatt stammen eine Reihe weiterer Instrumente im Sulzbacher Raum. Eine fast gleich große Orgel von 1745 steht in der ehem. Simultankirche St. Nikolaus in Etzelwang. Auch sie ist bis heute erhalten.

Einen klanglichen Eindruck erhalten Sie in diesem Video. Organist ist KMD Gerd Hennecke, Sulzbach-Rosenberg

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Die Spitalkirche kann ab sofort im Rahmen einer Stadtführung besichtigt werden. Weitere Informationen gibt es bei der Tourist Information: tourist-info@sulzbach.rosenberg.de oder 09661 – 510 110.

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