Am Sonntag, den 28. Juli 2024, findet um 10.30 Uhr nach alter kirchlicher Tradition in Ermhof wieder ein Gottesdienst statt, und zwar als ökumenische Feier der Gläubigen beider Pfarrgemeinden von Neukirchen. Der Sonntag nach Jakobi (Namensfest am 25. Juli) erinnert noch immer an das vor Jahrhunderten begründete Kirchweihfest im kleinen Weiler Ermhof mit seiner unglaublichen Kirchengeschichte.
Diese begann vor 1200 Jahren also in der Zeit der Karolinger, wie eine dreijährige, wissenschaftlich fundierte, archäologische Untersuchung unter Leitung von Dr. Mathias Hensch ergab. Der genaue zeitliche Ursprung der Kirchweih ist nicht bekannt, doch dürften die Anfänge des Ermhofer Kirchweihgeschehens in der Blütezeit der Wallfahrt im Mittelalter zu suchen sein. Ein am 7. Juli 1457 in Rom ausgestellter Wallfahrtsbrief unterstreicht das blühende kirchliche Leben weit über die Grenzen des kleinen Ortes hinaus. Auch die nahegelegenen Orte Pilgramshof, Truisdorf und Haid feierten gemeinsam mit Ermhof Kirchweih. Mit Einführung des Simultaneums im Sulzbacher Land 1652 wurde die Martinskirche bis zu ihrer Profanierung 1816 gemeinsam von den katholischen und evangelischen Pfarreien Neukirchen und Etzelwang betreut. Nicht von ungefähr ist St. Martin Ermhof auch in das Netzwerk des vor Jahren geschaffenen Oberpfälzer Simultankirchenradweges eingebunden (Station der Route 2).
Der ökumenische Gottesdienst an ehemals geweihter Stätte und heute Standort der St. Martin Informations- und Dokumentationsstätte wird von Pfarrer Volker Dörflein und Pfarrer Roland Klein gestaltet.